Biografie Hans-Wolfgang Roth

Bewegtes Wasser

Studium und Berufsabschluss

1955 wurde ich in Heidenheim auf der Schwäbischen Alb geboren. Mein Interesse an Kunst führte mich nach der Schule an die Kunstakademie in Stuttgart. Dort studierte ich Malerei und Kunsterziehung und an der Universität Stuttgart Kunstgeschichte.

Meine Ausbildung als Kunstlehrer für Gymnasien schloss ich nach einer Referendarzeit mit dem 2. Staatsexamen ab.

Am Priesterseminar der Christengemeinschaft

Der Impuls die Weltzusammenhänge tiefer zu verstehen, ließ mich anschließend für 2 Semester ans Priesterseminar der Christengemeinschaft in Stuttgart gehen. Dort erfuhr ich wichtige und wesentliche Anregungen besonders durch den Naturwissenschaftler und Priester Dr. Friedrich Benesch.

beruflicher Grundimpuls

Das Bedürfnis mit verschiedenen Menschengruppen zu arbeiten und sie kennenlernen zu wollen, führte mich zu verschiedenen Lehraufträgen an Volkshochschule und Berufsakademie Heidenheim, die Musikhochschule in Stuttgart (Zeichnen im Bereich Figurentheater) und ans Gymnasium in Weingarten und gab mir wichtige Einblicke in unterschiedliche Ansätze und Anforderungen.

Leitung des Kulturzentrums "Ateliers im Alten Schlachthof" in Sigmaringen

Die intensivsten Erfahrungen in meiner Arbeit, bei der ich immer wieder die Chancen, die Rolle und Aufgabe der Kunst erforschte, konnte ich in den „Ateliers im Alten Schlachthof“ machen. In diesem Kulturzentrum in Sigmaringen, das ich für 6 Jahre leitete, bekam ich den Freiraum, ein entsprechendes Programm zu gestalten, bei dem ich mit einem großen Spektrum an KursteilnehmerInnen und Kunstschaffenden zusammentreffen konnte. So entstanden Kurse und laufende Veranstaltungen mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Erwachsenen und besonderen Zielgruppen wie psychisch kranken und behinderten Menschen. Mit der Begleitung von Kunstschaffenden, deren Werke ich der Öffentlichkeit vorzustellen hatte und auch selbst immer wieder als Teilnehmer dabei war, kam ich, besonders bei längeren Aufenthalten, in eine Verbindung, bei der ich mein Verständnis für den Kunstbegriff weiterentwickeln und durchleben durfte. So konnte ich den Werken und unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen von StudentInnen und KünstlerInnen der verschiedenen Kunstbereiche wie der Bildenden Kunst, der Musik, des Figurentheaters, des Theaters, der Performance, der Literatur, der Fotografie und des Films begegnen.

Gastprofessur im Bereich Farbe in Dessau im "ehemaligen Bauhaus"

Nach diesen 6 Jahren hatte ich das Bestreben, meine Erfahrungen und Ansätze an einer Kunstakademie zu vermitteln. So kam ich 1993 nach Dresden, wo ich zunächst als Künstler lebte und im eigenen Atelier arbeitete. Gleichzeitig bekam ich die Gelegenheit für 2 Semester eine Gastprofessur im Bereich Farbe in Dessau am Bauhaus (Fachhochschule für Design und Architektur) zu übernehmen. Eine Besonderheit war in dieser Zeit, dass ich außerhalb des Lehrauftrages an der einstigen neu renovierten Bauhausbühne mit einigen Studierenden Performanceaufführungen entwickeln durfte, um auch an meinem Performancebegriff, der mich seit vielen Jahren in eigener Praxis beschäftigte, weiterzuarbeiten.

Künstlerisch-therapeutische Tätigkeit am Novalistherapeutikum in Dresden

Wieder in Dresden bekam ich das Angebot im Novalis-Therapeutikum meinen Kunstbegriff in erweiterter Form therapeutisch einzusetzen, indem ich für ein Jahr eine „künstlerisch orientierte Tagesbegleitung für Menschen in Krisen“ einrichtete.

Spirituelle Psychologie und Seelentherapie (Weiterbildung in Berlin am Kaspar-Hauser-Therapeutikum)

Parallel dazu erwarb ich Erfahrungen in spiritueller Psychologie und Seelentherapie durch eine 3- jährige Weiterbildung am Kaspar-Hauser-Therapeutikum in Berlin und durfte wichtige Impulse durch die dort Lehrenden Andreas Meyer, Georg Kühlewind, Pär Ahlbom, Dr. Dr. Wolf Ulrich Klünker und Frank Teichmann aufnehmen.

Das Projekt „Akron“ auf dem Demeterhof „Tangsehl“ bei Lüneburg

Diese Idee der künstlerisch orientierten Tagesbegleitung fand dann ihre Fortsetzung für 2 Jahre auf dem Demeterhof Tangsehl bei Lüneburg zusammen mit einem Psychologenpaar und meiner Frau, die sich als Kunsttherapeutin einbrachte. Wir gründeten den Verein Akron, ein sozialtherpeutisches Projekt.

19 Jahre Waldorflehrer für Kunst, Kunstgeschichte, Werken und Ethik

Sämtliche Erfahrungen konnte ich dann in der Freien Waldorfschule Stade einbringen, an der ich für 19 Jahre Kunst, Kunstgeschichte, Werken und Ethik unterrichtete. Besonders in Projekten wie der „Bildnerischen Bahnhofspflege“ des Bahnhoftunnels in Stade über 9 Jahre und der „Visionssuche mit bildnerischen Mitteln“ in Griechenland über 14 Jahre für jeweils 3 Wochen, konnte ich meine inneren Anliegen und Erfahrungen einlösen und verlebendigen.

Das aktuelle künstlerisch-sozialtherapeutische Projekt
„Haus am Ottenbeck“ in Stade

Jetzt nach dieser Lebensarbeitszeit will ich mich wieder der einst in Dresden begonnenen Idee der künstlerisch orientierten Tagesbegleitung zuwenden und, nachdem meine Frau und ich einen Lebensort für dieses Anliegen gefunden und zu einem großen Teil eingerichtet haben, das Projekt noch um künstlerische Kurse erweitern und wieder die eigene künstlerische Arbeit pflegen.

Künstlerische Arbeitsbereiche

Mein künstlerisches Schaffen bewegt sich in den Bereichen Malerei, Zeichnung und Bildhauerei - Skulptur in Holz und Stein, Plastik, Objekt sowie in erweiterten Formen - "geplante Performance" und "zweckfreie improvisierte Handlung mit Alltagsmaterialien", Installation, künstlerische Intervention.

 

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